Die Inszenierung ΓÇ₧Sommer Nacht Traum - Verliebte & Verr├╝ckteΓÇ£ im Spiegel der Presse
Der Sprung des jungen Mannes in die Tiefe
„Sommer Nacht Traum - Verliebte & Verrückte“ nennt das Berliner Ikaron-Theater seine Bearbeitung von Shakespeares „Sommernachtstraum“. Shakespeares poetisch-philosophisches und zugleich grausam-nüchternes Verwirrspiel um erotische, emotionale und gesellschaftliche Beziehungen verändert der Regisseur Carlos Medina zum wüsten „Beziehungssstück“.
Kein Herrscherpaar von Athen, kein zerstrittenes K├╢nigspaar des Elfenreiches, keinen dienstbaren Geist Puck und keine Poesie gibt es bei Medina, und auch die schauspielerisch dilettierende Handwerkerschar fehlt.
Was bleibt, sind vier junge Leute auf heftiger Suche nach der Liebe und damit nach sich selbst. Gespielt wird im Hinterhof des Künstlerhauses Tacheles in der Berlner Oranienburger Straße inmitten des frei umherwandelnden Publikums. „Die Welt ist rasend, und rasend ist die Liebe. Natur sind die Instinkte, die in uns selbst sind“, sagt Shakespeare-Forscher Jan Kott. Das Ikaron-Theater setzt diese Interpretation direkt auf die Bühne. Es ist ein wildes Trauerspiel, zugleich aber auch ein sinnliches Ereignis.